Stefan
Seelhoff
Metallbildhauer
Ohlauerstr.44
10999 Berlin

Tel.(030)6119245

Plastiken
Schweißkurs für AnfängerInnen
jeden 1.Sonntag im Monat 12-18 Uhr
Ort:Treptow, Karpfenteichstr.10-12
Gebühr:100,-DM incl.Material (zahlbar am Kurstag)

 

"Wer Stahl formt, wird vom Stahl geformt"

Dem kann ich mich nur anschließen.
Stahl ist ein Werkstoff der Extreme, von flüssig bis hart, von heiß bis kalt. Die Möglichkeit, mit der geringen Kraft des kleinen Fingers, Form zu erarbeiten, stehen im Kontrast zu massiven Energien von Biegemaschienen, Vorschlag- oder Lufthämmern. Energien, die dem Material verhaftet bleiben, sei es die Hitze, die das Material gefügig macht, sei es die mechanische Energie, die Verformung erzwingt. Stahl verlangt meine unbedingte Hingabe - geistig, körperlich und emotional -. Fehler lassen sich zwar durch ab- und auftragen korrigieren, aber auch hier durch hohen Energieeinsatz.
Der Widerstand, der dem Material innewohnt, führt zu intensiven Auseinandersetzungen. Entweder wird dieser überwunden oder bestimmt die Arbeit.
Seine Stabilität läßt ungewöhnliche statische Lösungen zu, die vom Allerleichten bis zu erdgebundender Massivität reicht.

Alleine die Qualitäten der Oberfläche des Stahls eröffnen viele Bandbreiten und Kombinationsmöglichkeiten: glänzend poliert, rostig strukturiert, rauh gesandstrahlt, durch Schweiß- oder Schnittspuren gezeichnet.

Stahl verlangt einen geistigen Moment: Planung, denn am Ende subsumieren sich alle Fehler des konstruktiven Anteils (natürlich ist auch das rein intuitive Arbeiten möglich).
Stahl verlangt Emotionalität: Wie bei jedem künstlerischen Vorhaben muss auch hier der jeweilige Zustand intuitiv überprüft werden, ohne, daß man sich von den ungeheuren Energien oder der Detailarbeit ablenken läßt.
Stahl verlangt Zähigkeit: Um mit dem Gewicht des Stahls und dessen Widerstand, als auch mit den notwendigen Gerätschaften umzugehen.

Anders als im Gußverfahren, ist Stahlbearbeitung eine direkte Auseinandersetzung, ähnlich wie bei Stein. Allerdings ist Stahl sowohl plastizierend (durch hinzufügen), als auch modellierend (durch wegschneiden oder -schmelzen) zu bearbeiten.
Im Stahl habe ich ein Material gefunden, daß mir entspricht. Nach sechs Jahren Arbeit bin ich noch nicht enttäuscht worden, ganz im Gegenteil, die Faszination steigt weiter.